Droht Tübinger Modell das Aus?

Modellprojekt jetzt mit verschärften Regeln

In Tübingen darf das Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ vorerst weitergeführt werden. Allerdings hat sich das Land Baden-Württemberg angesichts steigender Zahlen der Corona-Neuinfektionen zu einer Verschärfung der Regeln entschieden.

Eine Einigung dazu gab es am Dienstag zwischen dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium (offiziell: Ministerium für Soziales und Integration), dem Landesgesundheitsamt sowie der Stadt Tübingen und dem örtlichen Gesundheitsamt. Darüber informierte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart. Gesundheitsminister Manfred Lucha machte hinsichtlich des Infektionsgeschehens deutlich, dass im Zweifel eine Unterbrechung des Projektes erfolgen müsse. Er sagte: „Klar ist aber auch weiterhin, dass das Modellprojekt derzeit gefährdet ist.“

Bislang ist geplant, den Modellversuch bis zum 18. April durchzuführen. Hierzu genehmigte die baden-württembergische Landesregierung noch Ende März eine Verlängerung. Allerdings wurde mittels einer Pressemitteilung vom 1. April weiteren Modellprojekten dieser Art vorerst eine Absage erteilt: „Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen sind weitergehende Öffnungen im Rahmen von Modellvorhaben aktuell nicht angebracht. Das Ministerium für Soziales und Integration hat entsprechende Projektanträge vorerst auf Eis gelegt.“

Außengastronomie geschlossen

In Folge der neuen Regelverschärfung musste die Außengastronomie in Tübingen sofort wieder geschlossen werden. Ebenso wird es keine Tagestickets mehr für Menschen geben, die nicht aus dem Landkreis Tübingen kommen oder in der Stadt arbeiten. Die Ausgabe dieser Tagestickets wurde bereits Ostern eingestellt.

Geöffnet bleibt weiterhin der Einzelhandel. Auch können Theater und Kinos besucht werden. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer kündigte an, man werde mehr testen und mehr kontrollieren, damit der Einzelhandel und die Kultur in Tübingen weiterhin geöffnet bleiben können, ohne dass die Stadt überfüllt sei.

In diesen Tagen haben sich der Oberbürgermeister und die Pandemiebeauftragte Lisa Federle außerdem mit einem offenen Brief an die Einwohner Tübingens gewandt. Dort fordern sie: „Mithelfen, damit Tübingen offen bleibt.“ Damit einher geht der Appell, die Corona-Regeln einzuhalten.